Sorgenfrei Raum

Viele Einrichtungen haben Mitarbeiterräume. In den Schulen gibt es das sogenannte Lehrerzimmer. Viele dieser Räume sind schon ganz gemütlich gestaltet. Und es gibt leckeren Kaffee aus der Kaffeemaschine für das kleine Zwischendurch.

Oftmals sind es aber auch die Räume, die gerne und gut frequentiert werden, um sich auszutauschen, über das ein oder andere Problem und berufliche Anliegen zu sprechen. Gut, dass es diese Räume gibt.

Oft ist es hier sehr laut und wuselig. Oft hat man gerade hier keine Chance wirklich zur Ruhe zu kommen.

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Und genau für dieses Bedürfnis nach Ruhe möchte ich Ihnen einen neuen Raum vorstellen, den “Sorgenfrei Raum”.

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Ein Raum, an dem Mitarbeiter sich im Zwischendurch, in der kleinen oder großen Pause aufhalten können und an dem nicht über Arbeit, nicht über Schüler, Kollegen oder Klienten geredet wird. Der Sorgefrei Raum ist ein Raum zum Aufatmen, zum Auftanken, mitten im Arbeitsalltag.

Das ist es, was wir brauchen. Die kleinen, feinen Pausen zwischendurch, die uns ein wirkliches Innehalten ermöglichen. Die uns den Blick nach Innen ermöglichen.

Und nicht nur das, sondern auch das tiefe Wissen darum, dass wir die Qualität unserer Arbeit und die Qualität unserer Gesundheit nicht nur über neue Methoden, sondern vor allem durch mehr Wohlbefinden und besserer Stressbewältigung verändern können.

Ich höre sie schon, die vielen Einwände: “Das ist nicht möglich. Da haben wir keinen Raum für. Wie soll das gehen?”

Bleiben wir doch erstmal bei der Vorstellung und bei dem inneren Bild.

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Ziele sind gut, wenn sie vorstellbar und erreichbar sind.

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Ein “Sorgenfrei Raum” könnte gestaltet werden mit einem schönen Sessel, in einer hübschen Ecke am Fenster, zum Hinausblicken. Es dürfte einen schönen inspirierenden Sprüchekalender, einen ausgewählen Duft, erfrischende Fotos von Urlaubsorten geben oder eben nur die Einladung zur Stille. Einfach mal nichts – für das kleine Zwischendurch.

Die Neurobiologie als auch die Neuroimmunologie zeigt uns sehr genau auf, was wir Menschen brauchen um gesund, kooperativ und leistungsstark zu bleiben. Und es sind vor allem die Auszeiten mitten im Arbeitsalltag.

Das kurze aber wirksame Ankommen bei sich selbst und damit eine Möglichkeit mit dem Nervensystem vom Sympatikus auf den Vagus, den “Ruhenerv” zu wechseln.

Und es wird Zeit, Arbeitsplätze dementsprechend menschlich zu gestalten. Wir brauchen Orte, an denen wir immer wieder zu unserer Lebenskraft zurückfinden und an denen wir wieder zu unseren besten Qualitäten zurückfinden können.

Von da aus geht´s los. Von da aus geht´s weiter.

 

 

2 Kommentare
  1. Cornelia
    Cornelia sagte:

    Ein wunderbares Bild! Als jemand, der beratend und begleitend im Kontext Schule unterwegs ist, möchte ich diese Idee mittragen.
    Für Kinder gibt es solche Räume an etlichen dänischen Schulen – für Kinder, die ihre innere Mitte wieder finden möchten. Dort wird viel mehr als bei uns diese Achtsamkeit im Schulalltag ausprobiert und gelebt. Hoffentlich macht das deutschen Schulen Mut, mehr in diese Richtung zu gehen…

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    • Lydia Arndt
      Lydia Arndt sagte:

      Liebe Cornelia, herzlichen Dank für deinen Beitrag und eine leider verspätete Rückmeldung von mir. Schön, dass du den Kreis noch weiter ziehst und uns über den Tellerrand schauen lässt. Und es stimmt, Schulen brauchen Mut zu Neuem. Und der kommt über die einzelnen Menschen hinein.

      Antworten

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