Was Erzieher/Innen und Lehrer/Innen gut gebrauchen können.

Schulen und Kitas haben eines gemeinsam, es ist immer etwas los. Pädagogen sind eigentlich immer in der Begegnung, im Kontakt mit anderen Menschen, kleinen oder großen.

Das ist anstrengend und herausfordernd. Erzieher/Innen arbeiten in der Regel zu zweit in einer Gruppe, Lehrer/Innen arbeiten als sog. Einzelkämpfer in ihrer Klasse.

Was brauchen nun Pädagogen, um immer wieder in die Ruhe und die Kraft zu finden. Sie brauchen Phasen in denen sie die Möglichkeit haben das eigene Nervensystem immer mal wieder zu beruhigen, sie brauchen Phasen um herunterzufahren.

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Warum?

Um wieder in die Präsenz zu kommen, wieder offen für Beziehungen zu werden und um  empathisch und fürsorglich sein zu können.

Zu viel Stress macht uns all das unmöglich.

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Ein Ruheraum könnte dabei hervorragend helfen. Ich habe hier schon mal über den Sorgenfreiraum geschrieben. Heute möchte ich Ihnen noch eine andere Möglichkeit zur Beruhigung oder zur Regulation vorstellen, das unterstützende Team.

Wir wissen heute aus der Neurobiologie, dass Menschen sich gegenseitig regulieren können. In meinen Fortbildungen höre ich auf die Frage, was hilft ihnen, wenn Sie gestresst sind: Ich erzähle es meiner Kollegin und die hört zu. Oder ich rufe meinen Mann an. Dann geht es mir besser.

Andere, uns vertraute Menschen sind wichtig und sie können uns helfen mit großen Herausforderung umzugehen und besser mit ihnen zurechtzukommen.

Deshalb wäre es wichtig in pädagogischen Einrichtungen für eine gute Teamkultur zu sorgen. Eine gute Teamkultur heißt, wir nehmen folgendes in den Fokus:

Wie führen wir Gespräche wertschätzend? Wie können wir uns mehr Freundlichkeit zeigen? Wie entwickeln wir mehr Gelassenheit für Fehler? Wie entwickeln wir gegenseitiges Wohlwollen? Wie stärken wir das Verantwortungsgefühl füreinander?

Und ganz besonders wichtig:

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Wir einigen uns darauf, nicht zu beschämen, nicht zurückzuweisen oder zu maßregeln,

wenn jemand sein Befinden mitgeteilt hat.

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Das alles geht nicht auf Knopfdruck, vielleicht klappt es erst in kleinen Gruppen. Vielleicht braucht es die Frage, bei wem man sich aufgehoben fühlt.

Es geht ja um Teamkultur und Kultur braucht Zeit und Engagement. Und es heißt Teamkultur und dennoch darf die Führungskraft beginnen.

Lassen Sie mich noch ergänzen, hilfreich wären veränderte Arbeitsstrukturen, sagen wir menschlichere Arbeitsstrukturen für Pädagogen.

Dennoch es lohnt sich zu beginnen. Es steckt viel drin in einer guten Teamkultur für die Mitarbeitenden und auch für die Kinder und die Eltern. Denn Teams, die sich gegenseitig unterstützen, regulieren sich gegenseitig. Sie verändern ihre Stimmung und machen Atmosphäre.

Je mehr Menschen im System gut reguliert sind, desto besser für die pädagogische Arbeit und nicht zuletzt für unser Wohlbefinden, für unsere Gesundheit.

Wir können nicht den ganzen Tag gut reguliert sein, verstehen Sie mich nicht falsch. Es geht auf der Stressskala immer mal wieder auf und ab. Der erste Schritt ist, sich dessen bewusst zu werden und zu wissen, es gibt sie die Möglichkeiten.

Die Möglichkeit sich selbst und die Möglichkeit sich mit anderen zu regulieren.

Und besser durch den Tag zu kommen.

 

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